„Verkehrsplanung Bohnsdorfer Kreisel“ – Bericht von der Sitzung der Erweiterten Fraktion am 13. Februar 2017

Das große Interesse der Anwohner*innen an der verkehrlichen Umgestaltung des Bohnsdorfer Kreisels und das Engagement der gleichnamigen Bürgerinitiative gegen die Planung des Bezirksamts hat die Fraktion dazu bewogen, das Thema auf die Tagesordnung der letzten Sitzung der Erweiterten Fraktion zu nehmen.
Derzeit plant das Bezirksamt eine grundlegende Instandsetzung der Verkehrsanlagen am Bohnsdorfer Kreisel. Bei dem geplanten Bauvorhaben ist ein kompletter Zweirichtungsverkehr vorgesehen – bisher besteht der Kreisel weitgehend aus Einbahnstraßen. Ziel der Umgestaltung ist, eine deutlich verbesserte, verkehrsrechtlich sichere und eindeutige Verkehrsführung für alle Verkehrsarten einzurichten. Für Nutzer des ÖPNV soll der Umstieg von den Bussen zur S-Bahn und umgekehrt erleichtert werden. Für alle Verkehrsteilnehmer ob zu Rad oder Motorfahrzeug sollen die Wege verkürzt werden. Weitere Informationen zur aktuellen Planung des Bezirksamtes finden sich hier.
Die Bürgerinitiative „Bohnsdorfer Kreisel“ und viele Anwohner*innen lehnen diese Planung ab. Sie befürchten, dass es durch den geplanten Zweirichtungsverkehr zu Rückstau durch Ampeln, Wegfall von Parkplätzen durch den Ausbau der Straßen und nicht zuletzt zu massiven Einschränkungen während jahrelanger Bauarbeiten kommt. Stattdessen schlägt die Initiative einen Einrichtungsverkehr vor, der aber unter anderem den kompletten Ausbau von Fahrradstreifen ermöglichen würde.
Auf der Erweiterten Fraktionssitzung wurde versucht, die Vor-und Nachteile beider Szenarien sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Dabei hat die Fraktion besonders von Bürgern mit ausgezeichneten Vor-Ort-Kenntnissen und langer Nutzungserfahrung des Bohnsdorfer Kreisels profitiert, die mit ihren Beiträgen die Diskussion enorm bereichert haben. Auch Harald Moritz als verkehrspolitischer Sprecher der bündnisgrünen Fraktion im Abgeordnetenhaus konnte mit seinem Fachwissen die Positionierung der Fraktion Treptow-Köpenick konstruktiv unterstützen.
Im Laufe der Diskussion kristallisierte sich das Problem heraus, dass bisher kein fundiertes Gutachten zum Konzept des Einrichtungsverkehrs erstellt wurde und somit die Auswirkungen dieser Variante nicht abgeschätzt werden können. Im Kreis der Teilnehmenden überwog schließlich die Ansicht, dass es sinnvoll wäre, ein alternatives Verkehrskonzept zu diskutieren, welches teilweise Einrichtungs- und Zweirichtungsverkehr vorsieht und die Vorteile beider bestehenden Konzepte verbindet. Als drängendstes Problem sieht die Fraktion jedoch, dass der Einwohnerantrag zum Bohnsdorfer Kreisel, welcher bereits im Mai des letzten Jahres gestellt wurde, immer noch nicht behandelt wurde.

Die nächste Sitzung der Erweiterten Fraktion findet am 13. März 2017 ab 19 Uhr im Rathaus Treptow, Fraktionsbüro (Raum 7), statt. Thema wird der Industrie- und Wohnstandort Oberschöneweide sein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

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