Foto: © Archiv Stephanus

Fraktion vor Ort mit Nina Stahr beim Mutter-/Vater-Kind-Wohnen DOMUS

Zusammen mit unserer Landesvorsitzenden Nina Stahr besuchten wir, im Rahmen ihrer Sommertour zum Thema Kinderarmut, das Mutter-/Vater-Kind-Wohnen DOMUS in Schmöckwitz. Diese Einrichtung gibt Müttern bzw. Vätern mit ihren Kindern für eine begrenzte Zeit ein Zuhause. Das langfristige Ziel ist es, junge Eltern zu einem eigenständigen Leben mit ihren Kindern zu befähigen.
Trotz des Namens befinden sich seit vielen Jahren fast ausschließlich junge Mütter in den Wohnungen der Einrichtung. Einige von ihnen leiden an psychischen Erkrankungen. Sie erhalten eine besondere Unterstützung bei der Pflege und der Versorgung ihrer Kinder. Viele Mütter erhalten auch Unterstützung bei der schulischen oder beruflichen Perspektive sowie im Umgang mit Finanzen und Behörden. Sobald sie bereit sind eigenständig zu leben, hilft das Mutter-/Vater-Kind-Wohnen DOMUS ihnen eine eigene Wohnung zu finden. Vor allem für Familien mit Migrationshintergrund stellt sich dies jedoch häufig als sehr schwierig dar.

Die Einrichtung hat Bedarf nach deutlich mehr stationären Angeboten für Mütter mit geistiger Behinderung. Auch wünscht sich die Leitung des Hauses mehr und besser bezahlte Erzieher*innen, die auch im Umgang mit Frauen mit psychischen Erkrankungen oder geistigen Einschränkungen geschult sind. Darüber hinaus bemängelt die Leitung des DOMUS das zunehmende Personalproblem im Jugendamt von Treptow-Köpenick. Vor allem in den letzten zwölf Monaten mussten zahlreiche Schwerpunktträger-Treffen und Fallbesprechungen abgesagt werden, weil dem Jugendamt zu wenig Personal zur Verfügung steht. Im Gespräch wurden auch die Probleme der wachsenden Belastung durch die Bürokratie sowie die Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den Verwaltungen auf Landes- und Bezirksebene thematisiert.

Viele der angesprochenen Anliegen teilen wir mit dem Mutter-/Vater-Kind-Wohnen DOMUS. Seit Jahren fordern Bündnis 90/Die Grünen, dass Erzieher*innen in den Tarifverträgen besser eingruppiert werden. Das leidige Problem des Personalmangels im Bezirksamt steht bei uns immer wieder auf der Tagesordnung. Wir bedanken uns bei der Leitung des Hauses für das interessante Gespräch und die Einblicke in ihre alltägliche Arbeit. Beide Seiten waren sich einig, dass dieses Treffen der Auftakt für einen engeren Austausch in den nächsten Jahren sein soll.

Weitere Informationen zu der Einrichtung finden sich hier. Aktuelle Informationen zu Ninas Sommertour und die verschiedenen Stationen, die sie besuchte, können hier eingesehen werden.

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